News

1234 ••23
05.12.2023

Orange the World - Verhüllung in Melk

Unterhalb des Benediktinerstiftes Melk erinnert das Kunstwerk von Heinz Knapp daran, dass Gewalt nie eine Lösung ist. Danke an die Stadt Melk für die Unterstützung.


mehr...

03.12.2023

Gottesdienst zum Thema Gewalt in der Stiftskirche Melk

Am 1. Adventsonntag stand die Messe ganz im Zeichen von Orange the World. Pater Jakob nahm in seiner Predigt zum Thema Gewalt in der Sprache der Kirche Stellung. Wir Soroptimistinnen bereiteten die Fürbitten und eine Meditation zum Thema vor. Wir danken dem Konvent des Bendiktinerstiftes Melk für die Unterstützung unserer Anliegen. Im Anschluss ging es zum gemeinsamen Mittagessen ins Gasthaus Haberl in Ursprung.  


mehr...

30.11.2023

Vernetzungstreffen zum Thema Gewaltprävention

Die Zeit zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember steht jedes Jahr im Zeichen der Bewusstseinskampagne ORANGE THE WORLD. Generell setzt man auf Prävention und Niederschwelligkeit. In diesem Jahr liegt der Fokus auf »Read the Signs« – also Gewalt erkennen, Zeichen verstehen und rasch Hilfe anbieten.

Dazu luden die Soroptimistinnen des SI Melk Colomania zu einem Austausch. Mit dabei waren unter anderen Bezirkshauptfrau Mag. Daniela Obleser, Niederösterreichs Kinder- und Jugendanwältin Mag. Gabriele Peterschofsky-Orange und Sprecherin der niederösterreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen Elisabeth Cinatl, MSc.


Gewalt hat viele Facetten. Sie kann psychisch, physisch, anonym im Netz oder sexualisiert ausgeübt werden. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, generell leiden in Gewaltbeziehungen neben den Partnerinnen deren Kinder. Studien belegen, dass 80 % aller Gewalttaten von Männern verübt werden, jede dritte Frau zwischen 18 und 74 Jahren im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt ist. Erschreckende Zahlen, die sich in der Statistik widerspiegeln. In Österreich wurden heuer bereits 26 Frauenmorde verübt, davon vier in Niederösterreich.

Auch im Bezirk steigt die Zahl der angeordneten Betretungs- und Annäherungsverbote. Waren es 2020 noch 122, mussten 2022 bereits 161 Anordnungen ausgesprochen werden. Bis 31. Oktober 2023 sind 136 Fälle dokumentiert. Ein Umstand, der beim ersten Hinschauen betroffen macht, da es auch noch eine weit höhere Dunkelziffer gibt. Gleichzeitig lässt die Statistik aber auch den positiven Schluss zu, dass das Bewusstsein steigt und mehr angezeigt wird. 

Eine gesellschaftliche Herausforderung stellt die sich wiederholende Gewalt in den Lebensläufen vieler Frauen dar. Von 1 000 Frauen in den Beratungsstellen hat ein Großteil Erfahrung mit Gewalt. Bei fast der Hälfte dieser Frauen handelt es sich um häusliche Gewalt, die sie in ihrer Kindheit selbst erleben mussten und in der eigenen Beziehung wieder erfahren. Viele Mütter können dadurch ihre Kinder nicht schützen und benötigen hier Hilfe. Auf der anderen Seite bietet das  KIJU Kinder- und Jugendnetzwerk einerseits Unterlagen und Workshops für Kindergärtner:innen und Lehrer:innen an, andererseits Bücher in der Gedankenwelt der Kinder. Gewaltprävention muss also schon bei den Jüngsten ansetzen, um langfristig erfolgreich zu sein. Zusätzlich ist die KIJU eine Ombudsstelle, die unabhängig agiert. 

In der Kulturregion Melk versucht man mit offener Jugendarbeit eine Anlaufstelle für alle zwischen 12 und 23 Jahren zu sein. Gestartet wurde das Projekt im Oktober 2023 und läuft in der ersten Phase bis September 2025. Da bei vielen Übergriffen beispielsweise Alkohol im Spiel ist, setzt man hier auf Suchtprävention und Aufklärung betreffend die rechtlichen Folgen von Sachbeschädigung etc. Das LEADER-geförderte Projekt wird sehr gut angenommen. Jeden Freitag kommen ca. 30 Jugendliche ins Melker Jugendzentrum. Mädchen haben ihren eigenen geschützten Raum, in dem sie über ihre Probleme und Herausforderungen sprechen können. Sicherheit zieht sich durch alle Lebensbereiche der Frauen.

Seit Jahren soll der Shuttle Buzz Jugendliche sicher zu Veranstaltungen und wieder nach Hause bringen. 90 % der Nutzer sind weiblich. Eine Bestätigung, dass Frauen immer wachsamer durch die Welt gehen als Männer. 

Beispielsweise im öffentlichen Verkehr achten Frauen viel stärker als Männer darauf, wo sie an Bahnhöfen und Haltestellen warten. Auch bei der Sitzplatzwahl müssen sie sich sicher fühlen. Sexuellen Belästigungen und Übergriffen sollte niemand ausgesetzt sein. Frauen haben sie bis hin zu möglichen Vergewaltigungen immer im Hinterkopf.

Vergewaltigung ist eines der schwersten Verbrechen gegenüber Frauen. Auch in der Ehe! In Österreich ist Sex keine eheliche Pflicht mehr. Auch in Beziehungen gilt ein Nein als Nein! Damit sind sexuelle Handlungen ohne gegenseitiges Einverständnis von allen Teilnehmern Gewalt. 

Gewalt findet auf so unterschiedliche Arten statt, dass es sehr viele Stellen braucht, um dieses Thema zu bearbeiten. Jede Stelle erreicht anders unterschiedliche Menschen. Es wird auch in NÖ viel getan. Neben sechs Frauenhäusern und zehn Beratungsstellen entstehen zusätzlich 17 Übergangswohnungen als weitere Schutzräume für Frauen. 

Auch die geplanten Gewaltambulanzen sollen bei der Sicherung von Beweisen und erfolgreich geführten Verfahren gegen Gewalttaten helfen. Denn die Opfer selbst erleben Zeit und Ort aus Selbstschutz verzerrt. Durch die genaue Dokumentation von Verletzungen erwartet man sich eine höhere Beweiskraft bei Gewaltverbrechen. 

Es ist schon viel geschehen, aber es braucht noch immer Aufklärung, die Zusammenarbeit unterschiedlichster Institutionen und Beratungsstellen damit Gewalt vermieden werden kann.

Vor allem aber braucht es den Mut der Opfer, sich Hilfe zu holen und die Zivilcourage jedes einzelnen Hilfe anzubieten! 

Wenn Sie selbst Opfer von Gewalt geworden sind oder Gewalt bemerken, melden Sie sich bitte bei einer der angeführten Notrufnummern und Beratungsstellen: 

FRAUENNOTRUF                             0171719                              

FRAUENHELPLINE                           0800222555

MÄNNERNOTRUF                           0800246247

MÄNNERINFO                                  0720704400

OPFERNOTRUF                                0800112112

POLIZEINOTRUF                              133

RETTUNG                                        144

ÄRZTENOTDIENST                           141

RAT AUF DRAHT                              147

EURONOTRUF                                  112

Überblick über alle Hilfsangebote:

sozialinfo.gv.at

mehr...

08.11.2023

Frauen im Sportjournalismus

So lautete das Thema des Vortrags von Alina Eberstaller, Tochter unserer Clubschwester Susanne, bei unserem Novembermeeting. Alina arbeitet seit einem Praktikum vor 2 Jahren, parallel zu ihrem Sportstudium, in der ORF-Sportredaktion. Heuer war sie das erste Mal als Kommentatorin bei der Frauenfußball WM in Neuseeland zu sehen. Ihre Erfahrung als Fußballspielerin beim SC Melk und von 2020 bis 2023 beim Wiener Sportclub kommt ihr dabei zugute.

Alina Eberstaller bei der Präsentation
Alina Eberstaller bei der Präsentation


Bei der Fußball WM 2014 moderierten und kommentierten ausschließlich Männer. 2016 war schon eine Frau als Moderatorin im Studio dabei. Bei der Frauen Euro 2022 wurden alle Spiele live vom ORF übertragen und die Redaktion war rein weiblich, weiß Alina Eberstaller zu berichten. Trotzdem liegt der Frauenanteil an Kommentatorinnen bei allen Fußballspielen (Männer und Frauen) nur im einstelligen Prozentbereich und ist noch ausbaufähig, umso mehr, als es österreichweit derzeit nur 2 Kommentatorinnen gibt.

Gründe, dafür sind unter anderem, dass Fußball nach wie vor eine Männerdomäne ist, dass viele Sportveranstaltungen am Wochenende oder abends stattfinden, was mitunter schlecht mit Beziehung und Familie vereinbar ist, vielleicht auch, dass Frauen allgemein weniger oder in anderer Form am Sport interessiert sind.

Beim Frauenfußball zählen mehr der Sport an sich, Teamgeist und Emotionen, weniger das Geld, was sich leider auch an den fehlenden Sponsoren, z.B. in der Frauenbundesliga, zeigt. Und das, obwohl Fußball in Österreich auch von Frauen auf hohem Niveau gespielt wird.

Neben Moderationen des Frauenfußball-Magazins, dem Kommentieren von Live-Spielen und weiteren Einsätzen bei diversen Sportveranstaltungen, ist Alina neuerdings auch als Startreporterin im alpinen Skiweltcup zu sehen, nämlich bei den Rennen in Sölden, Lienz, Kitzbühel, Schladming und Saalbach.

Wir danken Alina für die interessante und informative Präsentation und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg.

mehr...
ALINA.jpg

15.10.2023

Leise wie ein Schmetterling!

Anja eine junge Frau, verheiratet, Mutter zweier kleiner Mädchen ist voller Lebensfreude und Träume. Aus dem Nichts, die Diagnose ALS, aggressiv, schnell fortschreitend. Schock und unfassbares Leid! Innerhalb kürzester Zeit kann sie nicht mehr mit ihren Mädchen, ihrer Umwelt kommunizieren. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sind die Folge.

Wir konnten innerhalb kürzester Zeit einen Sprachkommunikationscomputer aus unserem Pool zur Verfügung stellen und Anja ein Stück Autonomie und Lebensfreude schenken.

Auf regulärem Weg würde die Bewilligung oft Monate dauern bis ein Gerät ausfinanziert ist, da leider verschiedene Leistungsträger dafür zuständig sind. ALS Patientinnen bleibt oft nicht so viel Zeit.

Unser Pool besteht seit 2020 und verfügt derzeit über drei Geräte. Diese werden von Sabine und Daniel, Mitarbeiter der Firma Mechatron, verwaltet und gewartet. ALS Patientinnen können somit rasch nach der Diagnosestellung mit einem Gerät versorgt werden. Jedes Gerät wird individuell für jede Patientin aufgesetzt und die Funktionen wie z.B. Augensteuerung eingeübt. Danke unserer Kooperationspartnerin Margit Strasshofer „Hilfe im eigenen Land“, für die Kostenübernahme des Aufsetzens bei sozialen Härtefällen.


Vor drei Jahren wurde ein augen-, oder muskelgesteuerter Kommunikationscomputer für ALS-Patientinnen im Wert von 25000€ mit Hilfe von Licht ins Dunkel, Sponsoring von verschiedenen Firmen und aus den Einnahmen unserer Veranstaltungen angekauft. Nun hat die Firma Mechatron vom BhW (Bildung hat Wert) Niederösterreich für ihren (und unseren) ALS Hilfspool eine Auszeichnung in der Kategorie Arbeit und Innovation mit dem Titel „Vorbild Barrierefreiheit 2023“ erhalten. Wir gratulieren herzlich und freuen uns, dass wir gemeinsam schnell und unbürokratisch viel Gutes für die Betroffen tun können. Gemeinsam schenken wir ein Stück Hoffnung!

Das ist das Ende dachte die Raupe, das ist der Anfang sagte der Schmetterling!

mehr...

1234 ••23